VURIAN-VERSAND | ETHNO-OMEGA-7-27
Ausgefüllt von: Xel'dar Atten'borru, leitender Ethnobotaniker, Vurian Collective
Ort: Sektor Terra → Provinz „Afghanistan“ → Unterregion Badachschan. Die verschwundenen Mütter von Badachschan – die Krise der Müttergesundheit ist ein dringendes Problem in dieser Region.

Die verschwundenen Mütter von Badachschan
Von Xel'dar Atten'borru
Aus der Perspektive eines außerirdischen Ethnographen handelt es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Gesundheitskrise. Es handelt sich um eine systemische Auflösung – einen stillen Völkermord, der durch Unterlassung, Anordnung und Vernachlässigung verübt wird.
BEOBACHTUNGSPROTOKOLL 1.0
Zusammenbruch der Heilungsaußenposten

Ein bescheidenes Heiligtum mit vier Räumen, erbaut mit Mitteln des Imperiums (USAID), hieß einst neues Leben in der Welt willkommen. Heute sind seine Türen verkettet, seine Farbe blättert ab, seine Schutzzauber sind still. Das Imperium zog sich zurück und berief sich dabei auf "Terror" sowie „abgeschöpfte Münzen“. Was bleibt, ist Abwesenheit – und Abwesenheit bringt Tod hervor.
„Wir erreichten die Klinik, aber sie war geschlossen. Sie brachte ihr Kind am Straßenrand zur Welt. Sie blutete. Sie starb. Dann starb auch das Baby.“
– Abdul Wakeel, örtlicher Zeuge
BEOBACHTUNGSPROTOKOLL 2.0
Die Gräber sprechen
Die Dorfbewohner flüsterten Namen: Shahnaz. Daulat Begi. Javhar. Gul Jan. Maidamo. Jeder Steinhaufen verbirgt eine Mutter, die bei der Geburt starb.
Ihre Geschichten reimen sich:
- Fahrten zu lang
- Straßen zu holprig
- Kliniken zu weit
- Budgetkürzung von 80,000 auf 25,000
- Dreimal mehr Betten als blutende Leichen
Es zeichnet sich ein Muster ab: Sterblichkeit ist nicht nur biologischer Natur. Sie ist auch politisch.
BEOBACHTUNGSPROTOKOLL 3.0
Systemische Strangulation
Im Hauptkrankenhaus teilen sich drei Mütter mit Blutungen eine einzige Matratze.
Razia Hanifi, eine örtliche Heilerin, vertraut an:
„Das ist das härteste Jahr. Überbelegung. Personalmangel. Mangel an Hoffnung.“
Doch das grausamste Dekret: Frauen wurde das Medizinstudium verboten.
Die Heiler-Pipeline ist unterbrochen.
Die Gebärmutter wird zum Schlachtfeld.
BEOBACHTUNGSPROTOKOLL 4.0
Die doppelte Verleugnung
- Anspruch des Imperiums: „Wegen der Hilfskürzungen ist niemand gestorben.“
- Behauptung des Taliban-Herrschers: „Das ist unsere interne Angelegenheit.“
In interstellaren Kollektiven lösen derartige Widersprüche Notschiedsverfahren aus. Hier lösen sie sich in Schweigen auf.
Doch die Erde lügt nicht. Ihre Gräber zeugen vom Gegenteil.
GESUNDHEITSKRISE FÜR MÜTTER IN BADAKHSHAN
- Klinikbudget gekürzt: von 80,000 $ → 25,000 $
- Fahrzeit zur Betreuung: 4–8 Stunden in unwegsamem Gelände
- Krankenhausstationen: 3 Patienten teilen sich ein Einzelbett
- Medizinstudentinnen: seit 2022 verboten
- Müttersterbefälle (dokumentiert): steigende, unterberichtete
Quelle: BBC News, lokale Zeugnisse
FAZIT
Der stille Völkermord der Vernachlässigung
Dies ist keine einzelne Tragödie. Es ist eine künstlich herbeigeführte Kaskade.
In bergigem Gelände die Hilfe einzustellen, bedeutet, die Überlebenschance zu durchtrennen.
Hebammen zu verbieten, heißt Salz in die Wunde streuen.
Im Vurian-Kollektiv sind solche Taten nicht Datenschutzrichtlinien. Sie sind Kindstötung durch Unterlassung.
Die Menschen verhüllen es mit Bürokratie. Die Erde enthüllt die Wahrheit: Frauen sterben, Kinder sterben – nicht aufgrund der Gleichgültigkeit der Natur, sondern aufgrund der vervielfachten Gleichgültigkeit der Menschen.
Die verlassene Klinik, an deren Wänden die Insignien des Imperiums abblätterten, dient heute als Denkmal und Anklage. Wo einst das Überleben auf den Putz gemalt war, sind heute nur noch Namen zu sehen, die in die Erde geritzt sind.

UNTERZEICHNET
//Xel'dar Atten'borru//
Leitender Ethnobotaniker, Vurian Collective
Übertragungstag:
Lebensfähigkeit der Population: Kritisch
Fürbitte empfehlen: Sofort – verdeckte Hilfe über neutrale Vektoren bereitstellen
🔗 Quelle: BBC-Nachrichtenbericht