Berufung eines Mannes aus Galway als Nobelpreisträger regt zum Nachdenken über Pulsare und die Suche nach außerirdischer Intelligenz an

1985 lebte ich in Galway an der irischen Westküste. Regelmäßig durchsuchte ich die örtliche Bibliothek in der Augustine Street nach Lesestoff. Sie sieht heute nicht mehr so ​​aus, aber ich erinnere mich noch, wie ich die Treppe links hinaufging:

Alte Zentralbibliothek von Galway, Augustine Street, aus dem Gedächtnis

Die Geheimnisse der Pulsare beflügeln meine Fantasie

Dort entdeckte ich ein Buch über Pulsare. Beim Lesen war ich beeindruckt von den bemerkenswerten Eigenschaften dieser kosmischen Phänomene – sie sendeten unglaublich regelmäßige Radioimpulse aus, die wie Himmelsuhren zu ticken schienen. Ihre präzise Periodizität weckte in mir einen Verdacht: Könnten diese Signale künstlichen Ursprungs sein? Der Gedanke ließ mich nicht los. Sie schienen fast zu perfekt, zu synchron, um rein natürlich zu sein.

Antony Hewish vor einer 4.5 Acre großen Anlage, Bild von Cavendish Laboratory, University of Cambridge.

Verzögerungen und Zweifel: Die Vorsicht der wissenschaftlichen Gemeinschaft

Was mich noch mehr verblüffte, war die Tatsache, dass die Forscher, die die Pulsare erstmals entdeckt hatten, fast zwei Jahre warteten, bevor sie ihre Ergebnisse veröffentlichten. Als sie es schließlich taten, erklärten sie die regelmäßigen Radioübertragungen mit einem natürlichen astrophysikalischen Prozess – vielleicht schnell rotierenden Neutronensternen oder einem anderen exotischen Objekt. Doch ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass etwas verheimlicht oder zumindest nicht vollständig erforscht wurde. Warum die Veröffentlichung hinauszögern? Warum die seltsamen Signale so schnell mit einer natürlichen Ursache erklären, wenn sie genauso gut eine Botschaft – oder ein Beweis – für intelligentes Leben sein könnten?

Erste Beobachtung eines Pulsars, Bild vom Cavendish Laboratory, Universität Cambridge.

Eine persönliche Mission: Kontakt zu einem Nobelpreisträger aufnehmen

Ich konnte den Gedanken nicht loslassen. Ich beschloss, Antworten direkt von jemandem zu bekommen, der sich mit der Wissenschaft aus erster Hand auskannte – von Professor Antony Hewish selbst, dem Nobelpreisträger, der eine Schlüsselrolle bei der Entdeckung der Pulsare spielte.

Der Weg zur Telefonzelle am Eyre Square dauerte nicht lange – nur wenige Minuten –, doch für mich fühlte er sich an wie eine Reise ins Unbekannte. Ich kam an vertrauten Sehenswürdigkeiten vorbei: den Kopfsteinpflasterstraßen, den belebten Cafés und dem fernen Läuten des Glockenturms. Der Platz war voller Menschen, deren Gespräche und Schritte ein ständiges Summen erzeugten. Ich spürte die kühle Brise auf meinem Gesicht, die den schwachen Duft von frisch gebrühtem Kaffee aus den umliegenden Cafés herübertrug und sich mit der frischen Luft eines typisch irischen Tages vermischte.

Pádraic Ó' Conaire-Statue auf dem Eyre Square in Galway

Den Anruf tätigen: Den Experten zu künstlichen Ursprüngen befragen

Als ich mich dem Platz näherte, hielt ich kurz inne, um meinen Atem zu beruhigen. Ich griff in meine Tasche und umklammerte die Handvoll irischer Pfundmünzen, die ich sorgfältig zu diesem Zweck gesammelt hatte. Ich betrachtete die Telefonzelle – einen kleinen, verglasten Kasten an der Ecke des Platzes, leicht abgenutzt, aber funktionsfähig. Der verblasste Lack und der schwache Geruch von altem Metall erinnerten mich an unzählige Momente des Wartens und Hoffens.

Ich trat ein und spürte das kühle Metall der Türklinke an meiner Hand. Der Innenraum war schwach beleuchtet, nur der Münzschlitz und die Wähltastatur leuchteten schwach. Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln. Das Summen der Stadt draußen schien in den Hintergrund zu treten, als ich den Hörer abnahm und die Münzen einzeln in den Schlitz warf. Ich hörte das befriedigende Klirren, als sie in ihren Platz fielen.

Das Telefon war ein Wählscheibentelefon, aber es funktionierte – zuverlässig und unkompliziert. Ich starrte auf die Wähltastatur, meine Finger zitterten leicht, als ich die Nummer des Cavendish-Labors in Cambridge eingab. Es war ein Ferngespräch, und ich hatte nur wenig Münzen. Ich flüsterte ein leises Gebet, dass der Anruf durchkommen würde.

Das Interview

Endlich hörte ich das Klicken der Verbindung. Eine ruhige, gelassene Stimme antwortete.

Antony Hewish am Telefon (KI-generiert)

"Hallo?"

„Professor Hewish?“, fragte ich und versuchte, meine Stimme ruhig zu halten.

„Ja, ich spreche“, kam die Antwort.

Ich zögerte einen Moment, während mir die Fragen durch den Kopf gingen. Dann platzte es aus mir heraus: „Ich rufe an, um Ihnen zur Entdeckung der Pulsare zu gratulieren.“

Es gab eine kurze Pause und ich konnte ihn am anderen Ende der Leitung fast lächeln hören.

Er bedankte sich höflich, dann holte ich tief Luft und fragte: „Ich finde das Thema absolut faszinierend und habe mich gefragt: Sind Sie absolut sicher, dass Pulsare keinen künstlichen Ursprungs sind?“

Er antwortete mit ruhiger Zuversicht: „Ja, ich bin sicher.“

Und dann begann er mit ruhiger und beruhigender Stimme zu erklären:

Pulsare sind faszinierende Objekte. Es handelt sich um stark magnetisierte, schnell rotierende Neutronensterne – Überreste massereicher Sterne, die zu Supernovas wurden. Während sie rotieren, leiten ihre starken Magnetfelder Partikel zu ihren Magnetpolen, die wie kosmische Leuchtturmstrahlen wirken. Wenn diese Strahlen an der Erde vorbeiziehen, registrieren wir sie als hochgradig regelmäßige Radiopulse.

Reflexionen unter dem Himmel von Galway

Ich hörte aufmerksam zu, und seine Erklärungen schwirrten mir durch den Kopf – solche, die ich schon einmal gehört hatte, doch sie verstärkten meine Neugier nur noch. Ich fragte noch einmal, vielleicht noch eindringlicher:

„Und Sie sind hundertprozentig sicher, dass Pulsare keinen künstlichen Ursprungs sind?“

Hewish kicherte leise am Telefon: „Ja, absolut sicher.“

Ich dankte ihm für seine Zeit und beendete das Gespräch, bevor ich mein gesamtes Geld aufgebraucht hatte. Zurück auf der Straße blickte ich in den grauen, bewölkten Himmel und dachte über die Weite des Weltraums und seine Geheimnisse nach. Das Gespräch ließ mich eine Frage nicht los: Könnten wir dort draußen eines Tages tatsächlich Anzeichen intelligenten Lebens finden?

Eine Sekunde Fehler in 30 Millionen Jahren

Der Universum Die präzisesten Zeitmesser – die stabilsten Pulsare – sind so bemerkenswert genau, dass sie über Millionen von Jahren hinweg nur um eine Sekunde abweichen würden. Ihre Stabilität steht der unserer modernsten Atomuhren in nichts nach und übertrifft sie in manchen Punkten sogar.

Der stabilste bekannte Millisekundenpulsar mit der Bezeichnung PSR J1713+0747 ist ein Beispiel für diese außergewöhnliche Präzision. Seine Rotationsperiode ist so konstant, dass er nach etwa 30 Millionen Jahren einen Fehler von nur einer Sekunde ansammeln würde.

Wenn wir von der Überlegenheit von Pulsaren als kosmische Uhren sprechen, meinen wir ihre Fähigkeit, über Jahrtausende hinweg die Zeit präzise zu halten – weit über das hinaus, was jede von Menschenhand geschaffene Uhr erreichen kann. Ingenieure können Uhren bauen, die in 300 Milliarden Jahren nur eine Sekunde nachgehen, aber solche Geräte sind zerbrechlich und gehen oft innerhalb weniger Jahrzehnte kaputt. Pulsare hingegen können Milliarden von Jahren lang gleichmäßig ticken und bieten so einen unübertroffenen kosmischen Zeitstandard.